Page 9 - Saarländisches Ärzteblatt, November-Ausgabe 2025
P. 9

AUS DER ÄR Z TEK AMMER                                        Ä R
                                                                                                                    Z

                                                                                                                    TEK
     Ärzte und Zahnärzte außerhalb der Strukturen der öffentlich  „Saarländische Zahnärztesyndikat“, das die Interessen der
      rechtlichen Körperschaften beschlossen. Man hatte erkannt,  Zahnärzte  und  Dentisten  in  ähnlicher  Weise  wie  bei  den   A MMER
      dass  innerhalb  dieser  Strukturen  die  Führung  dieses  Ärzten vertreten sollte.
     „Kampfes“ nicht möglich war, weil diese unter Staatsaufsicht  Als „Bindeglied zwischen der Ärzteschaft und ihren Organi-
      standen (1933 wurde das Streikrecht abgeschafft). Die neuen   sationen“ wurde am 15.05.1948 das „Saarländische Ärzteblatt“
      freien Verbände sollten aber nicht nur die wirtschaftlichen   als Verbandsorgan des „Saarländischen Ärztesyndikats“ und
      Interessen der Kassenärzte und Kassenzahnärzte vertreten,  als Amtliches Organ der „Ärztekammer Saar“ gegründet und
      sondern auch die Interessen der verschiedenen „Kategorien“  herausgegeben,  das ab diesem Zeitpunkt alle  Ärzte  und  ab
      der Ärzteschaft (Niedergelassene Ärzte, Kassenärzte, Ange-  Ausgabe 2/1948 auch alle Zahnärzte und Dentisten des
      stellte Ärzte, Assistenz­ und Jungärzte, Fachärzte, Ärztinnen   Saarlandes kostenlos erhielten.
      usw.),  wofür  innerhalb  der  neuen  freien  Verbände  Fach­
      schaften gegründet werden sollten.                   Quelle:
      Es wurde auch überlegt, zur Durchsetzung der ärztlichen und   Bösche, Jürgen W.: Die Reichsärztekammer im Lichte von
     zahnärztlichen Interessen alle damals gültigen Verträge mit  Gesetzgebung und Rechtsprechung der Bundesrepublik
      den  Krankenversicherungsträgern  des  Saarlandes  zu  kündi-  Deutschland. In: Deutsches Ärzteblatt,
      gen mit dem Ziel, dass die freien Verbände alleiniger Träger  Heft 21 vom 23.05.1997.
      der Beziehungen zwischen Ärzten bzw. Zahnärzten und  Tascher, Gisela: Staat, Macht und ärztliche Berufsausübung
      Krankenkassen sein sollten. Am 29.02.1948 fand dann die  1920 – 1956, Gesundheitswesen und Politik: Das Beispiel
      erste Versammlung der Kassenärzte und -zahnärzte des   Saarland (Sammlung Schöningh zur Geschichte und
      Saarlandes statt, in der der Vorsitzende der „Ärztekammer  Gegenwart). Paderborn 2010 S. 213 – 275.
      Saar“ beauftragt wurde, alle Vorbereitungen für die Grün dung
      des Saarländischen Ärzte­ und Zahnärztesyndikats zu treffen.  Anschrift der Verfasserin:
      Die Gründung des „Saarländischen Ärztesyndikates“ fand   Dr. med. dent. Gisela Tascher
      dann  trotz  massiver  Behinderung  am  09.05.1948  statt.  Fast  Holzer Platz 4, 66265 Heusweiler
      gleichzeitig  gründeten  die  Zahnärzte  des  Saarlandes  das   Weitere Veröffentlichungen unter: www.dres-tascher.de
                                                                                                          Anzeige




                                                          Man weiß heutzutage

                                                         gar nicht mehr, ob man
                                                   Frauen die Tür aufhalten soll.
                                                Hmm,  wahrscheinlich sollte man
                                                    denen, die einen Rock tragen,

                                                          die Tür aufhalten und
                                                             den anderen nicht."

         Wir dachten,
             wir wären schon weiter...




                           Gegen Sexismus in der Medizin

                           Immer wieder hören wir in der Jungen Kammer, im Arbeitskreis Ärztinnen
                           und im Jungen Forum MB Saar von Situationen, die in einer respektvollen   verletzenden Äußerungen auf die immer noch unbefriedigenden Zustände
                           Arbeitswelt eigentlich nicht tragbar sind. Sie ereignen sich dennoch tagtäg-  im Gesundheitswesen aufmerksam machen!
                           lich in Klinik und Praxis. Zusätzlich zu Alter und Geschlecht dienen auch, Her-  Gerne können Sie sich bei Beratungsbedarf auch jederzeit vertraulich an die
                                                                    Ombudsstelle der Ärztekammer wenden:
                                                                  -
                           lung und Gleichwertigkeit von Ärzt*innen infrage stellen. Wir haben daher   ombudsmann@aeksaar.de
                           eine  Zitatesammlung begonnen, in  der  wir  solche  Anfeindungen  aus  dem    ombudsfrau@aeksaar.de
                           Arbeitsalltag auch  solche  Situationen erlebt? Melden Sie sich gerne mit                9
                           Ihrem Zitat und Ihren Erfahrungen bei uns: jungesforum@mb-saar.de. Ihre   Junge Kammer, Arbeitskreis Ärztinnen, Junges Forum
                           Nachricht wird natürlich vertraulich behandelt!

                                                                                Saarländisches Ärzteblatt     Ausgabe 11/2025
   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14