Page 25 - Saarländisches Ärzteblatt, November-Ausgabe 2025
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ÄR Z TLICHE FORTBILDUNG




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                                                                                         weiteren Verlauf haben
                                                                                         sich die chronischen Sub-
                                                                                         duralhämatome bds. voll-
                                                                                         ständig resorbiert (Abbil-
                                                                                         dung 4e).

                                                                                         Diskussion

                                                                                         Die Embolisation der Arte-
                                                                                         ria menigea media (midd-
                                                                                         le meningeal artery embo-
      Abbildung 2: Acute on chronic Subduralhämatom unter oraler   lization, MMA-Embolisation) hat sich derweil als neues
      Antikoagulation. a) und b) natives CCT am Aufnahmetag, a) angulierte
      5mm Rekonstruktion und b) dünnschichtiges Bild der Originalspirale.   ergänzendes Verfahren bei der Behandlung von chronischen
      Beidseitige (rechts > links) Subduralhämatome (Pfeile) mit frischen   Subduralhämatomen etabliert   1,2,6,8-10 . Die MMA-Emolisation
      hyperdensen Einblutungen (Pfeilköpfe). c) natives CCT post OP.   kann dabei auch bei noch nicht operativ versorgen Patienten
      Das rechtsseitige Subduralhämatom wurde nahezu vollständig  mit grösserem bzw. progredietem Subduralhämatom zum Ein-
      entlastet. d) CCT 2 Wochen nach der MMA-Embolisation bds vor   satz kommen, um den (weiteren) Progress und damit eine OP
      Entlassung. Kein Rezidiv rechts. Das linksseitige Subdurahämatom         11,12
      hat sich auch fast vollständig zurückgebildet.       zu vermeiden (Casus 1)   .  Dieses kann gerade bei einem er-
                                                           höhten OP Risiko oder bei Einnahme von blutverdünnenden
                                                           Medikamenten von Bedeutung sein. Ferner kommt die MMA­
                                                           Embolisation  heute  zum  Einsatz,  um  das  Rezidivrisiko  nach
                                                           operativer Entlastung zu vermindern. Gerade bei einem Rezidiv


































      Abbildung 3: MMA-Embolisation der Patientin aus Abbildung 2, rechte MMA a)-e), linke MMA f)-j). In der seitlichen Ausgangs-DSA rechts (a)) und der
      Übersichtsmaskenaufnahme links (f)) sowie in den supraseletiven Maskenaufnahmen mit kleinerem Sichtfenster (road-map, b), c) und g)) ist die
      Arteria meningea media mit den beiden Ästen (anteriorer/frontaler und posteriorer/parietaler Ast) jeweils gut zu erkennen (weisse Pfeile).
      In f) ist der Führkatheter in der Arteria carotis externa (schwarzer Pfeil) und der Mikrokatheter in der proximalen MMA kurz nach Durchtritt durch
      die Schädelbasis (gestrichelter Pfeil) mit abgebildet. Auf Höhe der Schädelbasis gehen bds. kleine Seitenäste ab, welche die basalen Hirnnerven mit
      versorgen. Diese sollen geschont werden. Der Mikrokatheter wird daher jeweils weiter in die Äste vorgeschoben und dort dann das Embolisat
      gegeben. In der Kontrolle rechts d) und e) und links i) und j) ist die Arteria meningea media ausgeschaltet, das proximale Lumen und die Seitenäste
      am Durchtritt durch die Schädelbasis bleiben erhalten ( j) weisser Pfeil und e) kleine weisse Pfeile)). Auf der rechten Seite zeigte sich in der
      supraselektiven Darstellung vor der Embolisation eine Kollaterale zur Arteria ophthalmica (b, weisser Pfeilkopf). Um eine Fehlembolisation in das
      Opthalmicagebiet und eine retinale Ischämie hier sicher zu vermeiden, wurde diese zunächst mit Coils okkludiert ( c), schwarzer Pfeilkopf).  25
      In einer abschließenden nativen seitlichen Aufnahme (h)) ist das Embolisat (Klebergabe mit Glubran-Lipiodol-Gemisch) beidseits bis weit peripher
      in der Arteria meningea media abgrenzbar.

                                                                                Saarländisches Ärzteblatt     Ausgabe 11/2025
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